Mittwoch, 17. Oktober 2018

Wilde Saalach - Zerstörung durch Laufwasserkraftwerk

Die noch weitgehend wilde Saalach soll als Energielieferantin für ein Laufwasserkraftwerk dienen. Die Folge davon sind Verbaung und ein niedrigerer Wasserstand. Natürlichkeit und Wildheit werden zerstört und den stillen Naturgenießern hochwertige Umgebung genommen.

Bayerisches Fernsehen 08.03.2018
Süddeutsche Zeitung 15.03.2018
Mein Bezirk 17.09.2018
Salzburger Nachrichten 20.09.2018
Berchtesgadener Anzeiger 25.05.2018

Nicht jedes Bauprojekt, das Natur verändert oder zerstört ist schlecht und muss verhindert werden. Die Naturschutzorganisation Wildfleck prüft immer den Einzelfall. Bei Ortsbegehungen zwischen Unken und Melleck wurde deutlich, welch hochwertige Flusslandschaft noch vorhanden ist. Eine wohltuende und heilende Wirkung auf den Wanderer und Verweilenden besteht. Aus medizinischer Sicht ist der Erhalt dieses natürlichen Heilmittels ein starkes Gewicht im Abwägungsprozess.

Wildfleck nimmt sich deshalb dieses Projekts an und vertritt die berechtigten Interessen der stillen Naturgenießer. Wildfleck begrüßt alle Aktivitäten anderer Saalachschützer von Kanufahrern über Raftern bis hin zu den Fischern und vieler nicht organisierten Menschen.

Hier ein Zusammenschnitt natürlicher, wilder und heilender Bereiche der Saalach.


Einige Gedanken, die den Diskussionsprozess beschleunigen helfen:

1. Die Wasserkraft ist wieder in Mode gekommen, weil sie im Zuge der Ideologie um "Erneuerbare Energien" staatlich und durch überhöhte Strompreise unterstützt wird.

2. Viele Menschen erkennen den Wert natürlicher, wilder Flüsse und Bäche und genießen den Aufenthalt dort.

3. Höhere Werte wie der Erhalt von Natur um ihretwillen ohne jeden Millimeter wirtschaftlich auszubeuten, werden nicht mehr vertreten. Es geht nur noch um menschliche Interessenkonflikte vor allem zwischen ökonomischen und emotionalen.

4. Auch etablierte Naturschutzorganisationen haben sich der Ideologie der "Erneuerbaren Energien" unterworfen und setzen sich für die Ausbeutung von Landschaft bis in den hintersten Winkel ein.

5. Stille Naturgenießer greifen am Geringsten in die Natur ein. Sie sind die Schwächsten, weil andere Interessengruppen politischen und medialen Rückhalt haben.

6. Das geplante Laufwasserkraftwerk ist ein starker Eingriff. Im Bereich der Aus- und Einleitung werden  Betonbauwerke jegliche visuelle Vorstellung von Wildheit und Natürlichkeit auslöschen. Und die Saalach wird zum Versiegen kommen, gerade bei Trockenzeit.

7. Menschen scheinen sich an alles zu gewöhnen. Es wird jedoch immer Menschen geben, die einen starken Bezug zu Natur und Wildheit haben. Diese Menschen haben ein Naturrecht auf den Erhalt letzter Reste von Wildheit.


Dr. Stefan Engelsberger
München-Inzell